Die Heilkunst der Philippine Welser – Gendermedizin im 16. Jahrhundert

buchbares AngebotWorkshop 120 Min. | Max. 15 Personen | € 180,--

Während im Mittelalter Krankenbetreuung fast ausschließlich von Frauen ausgeübt wurde – Frauen waren Ärztin, Apothekerin und Krankenschwester in einem – kam es mit der vermehrten Gründung von Universitäten und medizinischen Schulen im 15. und 16. Jahrhundert zu einer Neuordnung des Ärzte- und Apothekerstandes.

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Die auf wissenschaftlicher Ausbildung beruhende, an der griechisch-arabischen Medizin orientierte Schulmedizin distanzierte sich von der empirischen Volksmedizin und griff die antike Tradition wieder auf, die weniger auf praktischen Erfahrungen als auf theoretischen Erkenntnissen beruhte. Diese Entwicklung führte zur Verdrängung der Frauen aus dem ärztlichen Betätigungsfeld. Da aber den theoretisch gebildeten Ärzten und Apothekern die Praxiserfahrung fehlte, bevorzugten die Erkrankten bis weit ins 16. Jahrhundert die vom wissenschaftlichen Studium ausgeschlossenen aber erfahrenen heilkundigen Frauen, die sich in allen Gesellschaftsschichten fanden. Das Arzneimittelbuch der Anna Welser belegt, dass schon im 16. Jahrhundert die Unterschiedlichkeit der medizinischen Bedürfnisse von Frauen, Männern und Kindern bekannt war.

Ein Workshop auf Basis des Arzneimittelbuches der Anna Welser (1560/70) inklusive Zubereitung einer pflegenden Salbe.