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vor 1596 ?
derzeit ausgestellt: Unterschloss, Kunstkammer
Gefäß; Krug, Kanne
Indien, Gujarat
H. 25 cm
Kunsthistorisches Museum Wien, Kunstkammer
Kunstkammer, 4125
Korpus und Fuß der Kanne sind ohne jeglichen Holz- oder Kupferkern frei aus verschieden konturierten, mit Messingstiften verbundenen Perlmuttplättchen aufgebaut. Lediglich die Messingstifte sowie Messingbänder an den Kanten dienen der Stabilisierung. Die Kanne besitzt weder Dekor noch Montierung; ihre Herstellungstechnik verweist auf eine Entstehung im Gujarat, wo eine Vielzahl an Perlmuttgefäßen für den europäischen Export hergestellt worden ist. Zwei Schlitze zum Durchlaufen von Flüssigkeit zwischen Hohlkörper und Ausguss belegen die praktische Verwendbarkeit der Kanne. Die Provenienz der Perlmuttkanne ist nicht feststellbar, wahrscheinlich stammt sie aber aus der Ambraser Sammlung Erzherzog Ferdinands II., der im "Zwerchkasten" der Kunstkammer zahlreiche Perlmuttarbeiten verwahrte. Zwei nahezu gleiche Kannen befinden sich als Teil einer Perlmutt-Garnitur im British Museum in London (OA+2645,1–2).
Perlmutt oder Perlmutter (von mittellat. mater perlarum) wird aus der glänzenden Innenschicht der Schalen von bestimmten Muschelarten und Meeresschnecken gewonnen. Es besteht chemisch zu 98 % aus dem sehr harten und spröden Mineral Aragonit und zu 2 % aus der organischen Substanz Konchyn, durch die der Aufbau der Schale erfolgt. Der Wechsel von Konchyn- und Aragonitschüppchen bewirkt, dass auffallendes Licht in unterschiedlicher Weise durchgelassen, gebrochen und reflektiert wird. Dadurch erhält Perlmutt seinen charakteristischen irisierenden Glanz, wobei die Farbnuancen des Perlmutts je nach Herkunft und Muschelart unterschiedlich sind. Bereits um 5000 v. Chr. ist die Verwendung von Perlmutt bei den Ägyptern nachweisbar. In der Antike war es besonders als Material für Einlegearbeiten gebräuchlich, und auch in der Renaissance diente Perlmutt für die Herstellung von Intarsienarbeiten, z. B. an Möbeln, Musikinstrumenten und Schäften von Schusswaffen. Als exotische Naturalie fand es vor allem im 16. Jahrhundert im Zusammenhang mit Kunstkammerstücken einer fürstlichen Sammlung Verwendung.
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