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um 1650 Vormals zugeschrieben an: Georg Pfründt
derzeit ausgestellt: Unterschloss, Kunstkammer
Gefäß; Deckelpokal, Aufsatz, Pokal
Süddeutsch Nürnberg
um 1650
Georg Pfründt (1603 Flachslanden - 1663 Durlach) - GND
H. 45,5 cm, B. 29 cm
Nürnberger Beschau; Marke
Kunsthistorisches Museum Wien, Kunstkammer
Kunstkammer, 3715
Das Horn des indischen Panzernashorns war bei finanzkräftigen Sammlern in Europa besonders begehrt und wurde von europäischen Kunsthandwerkern häufig zu Kunstkammerstücken gestaltet. Dieser Pokal ist mit einem vollplastisch gefertigten Nashorn bekrönt, das jenes auf Albrecht Dürers Holzschnitt von 1515 zum Vorbild hat. Auf dem Tier reitet ein gekrönter, mit einem Federrock bekleideter Indianerfürst, dessen Rechte ursprünglich einen Gegenstand hielt. Hinter dem Nashorn sitzt auf angehäuften kürbisähnlichen Früchten eine nur mit einem Lendentuch bedeckte Dame mit Sonnenschirm. Die Figuren des Indianerfürsten und der Dame dürften die Darstellung exotischer Völker in Hans Burgkmairs Holzschnitt für Kaiser Maximilians Triumphzug zum Vorbild haben. Der ovale Deckel unter dem Rhinozeros ist durch vergoldete, palmettenförmige Silbermontagen begrenzt, die sich am Fuß des Pokals wiederholen. Die Öffnung am spitzen Ende des quer liegenden Horns zeigt eine Fratze, während der Dekor der übrigen Außenseiten aus Pferde reißenden Löwen, Schlangen und einem Elefanten besteht. Weitere Reliefs mit kämpfenden Seeschlangen und Delphinen sind auf dem ovalen Fuß des Pokals angebracht. Darüber erhebt sich ein vollplastisch gearbeitetes Liebespaar, das als Schaft dient und gleich gekleidet ist wie die beiden Figuren auf dem Horn. Es gibt einen Hinweis auf das Material, gilt doch das pulverisierte Rhinozeroshorn im chinesischen Raum traditionell bis heute als Aphrodisiakum.
In der Kunstkammer des Kunsthistorischen Museums befinden sich zwei weitere Rhinozeroshornpokale (KK 3699 und 3689) mit einem nahezu gleichen Aufbau. Während der erste über ein ähnliches exotisches Liebespaar verfügt, wurden beim zweiten die Menschenfiguren durch europäische Motive - vermutlich Venus und Mars - aus Elfenbein ersetzt. Die Wiener Pokale werden dem Wachsbossierer, Medailleur und Stempelschneider Georg Pfründt zugeschrieben.
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