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1. Viertel 17. Jahrhundert Künstler/in: Abraham Werner
derzeit ausgestellt: Unterschloss, Kunstkammer
Tafelaufsatz
Augsburg ?
1. Viertel 17. Jahrhundert
Abraham Werner
Silber, teilweise vergoldet
H. 27 cm, B. 6 cm, T. 16 cm
Beschaumarke Augsburg. Meisterzeichen AW R3 520
Schloss Ambras Innsbruck
Schloss Ambras Innsbruck, PA 1015
Das auf vier Räder montierte Schiffchen war nicht nur ein beweglicher Tafelschmuck, sondern konnte auch als Kanne benutzt werden. Sein Bug ist zu einem Ausguss umgeformt, am Heck befindet sich ein Henkel. Florale, in Silber getriebene Motive zieren den Bootskörper, am Heck befinden sich drei vollplastisch ausgebildete Figuren, die Schiffsbesatzung. Schiffchenförmige Tafelaufsätze haben eine bis weit in das Mittelalter zurückreichende Tradition. Wahrscheinlich waren Votivboote oder Trinkreliquiare die Vorgänger dieser prestigeträchtigen Tafelschiffe, deren französische Bezeichnung nefs lautet. Sie dienten als Trinkgefäße, Salzfässer oder Aufbewahrungsort für die persönlichen Speisegeräte des Herrschers. Die spezielle und gut bewachte Verwahrung in Schiffen verhinderte, dass Tafelgeräte, Getränke oder Salz mit Gift versehen werden konnten. Da die Vergiftungsgefahr für Fürsten besonders groß war, standen Tafelschiffe zumeist vor ihrem Platz und wurden dadurch im Lauf der Zeit zum Ausweis ihres Ranges, zu Tafelinsignien. In Frankreich markierten sie seit dem 16. Jahrhundert den Platz des Ranghöchsten an der Tafel. Massimo Troiano beschreibt anlässlich der Münchner Hochzeit von 1568 zwanzig silberne und vier rein goldene Salzgefäße in Form von Schiffen und Muscheln auf der Hochzeitstafel. Prunkvolle Tafelschiffe wurden aber auch auf der Kredenz präsentiert, wie dies beispielsweise auf der Bilderrolle zum Vliesfest in Prag 1585 dokumentiert ist.
In der Ambraser Kunstkammer gab es neben diesem Exemplar auch eine durch einen Halbmond als türkisch ausgewiesene Galeere, die ebenfalls als Kanne bzw. Trinkgefäß verwendet werden konnte und sich heute in der Kunstkammer des Kunsthistorischen Museums befindet (Inv.-Nr. KK_6864). Die Automaten mit mechanischen Triebwerken, die ab dem ausgehenden 16. Jahrhundert ebenfalls häufig in Schiffsform gestaltet wurden, fungierten hingegen als reine Zierstücke und Objekte zur Belustigung. Ein Beispiel dafür ist der Gondelautomat (Inv.-Nr. AM_PA_386).
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