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um 1600 Künstler/in: Joachim Fries (auch Friss)
derzeit ausgestellt: Unterschloss, Kunstkammer
Gondelautomat, Automat, Tafelaufsatz
Augsburg
um 1600
Joachim Fries (auch Friss) (1579-1620)
Bronze, vergoldet, Holz, Leinen, Seide, Goldborten, Perlen
H. 37 cm, L. 72 cm
Augsburger Pyr und Meistermarke JF
Schloss Ambras Innsbruck
Schloss Ambras Innsbruck, PA 386
Ein mechanisches Triebwerk macht die Gondel aus vergoldeter Bronze zu einem beweglichen Spielzeug: Zieht man sie auf, so fährt sie in einem Aktionsradius von etwa einem Quadratmeter auf Rädern umher und ändert mit den Ruderschlägen des Gondoliere, dessen Hut Federn schmücken, ihre Richtung um jeweils 90°. Unter einem Baldachin mit Seidenvorhängen sitzt ein elegantes höfisches Paar: Der in Goldbrokat gekleidete, schnauzbärtige Herr wendet der Laute spielenden Dame im roten Kleid den Kopf zu, legt seinen Arm um ihre Schulter und hebt in einem langsameren Rhythmus den anderen Arm zum Gruß. Die Figuren sind aus Holz geschnitzt und bemalt; die Kleidung, die sich an der Mode des späten 16. Jahrhunderts orientiert, ist aus Leinen, Seide und Goldborte gefertigt. Die Kopfbedeckung der Dame ist mit aufwendiger Perlenstickerei versehen.
Die Tradition schiffförmiger Tafelaufsätze reicht bis ins Mittelalter zurück. Neben liturgischen Geräten wie Weihrauchschiffchen entwickelten sich in dieser Formgebung auch Trinkgefäße, Salzfässchen und rein dekorative Tafelaufsätze. Diese sollten den Reichtum und Kunstsinn des Eigentümers bezeugen. Das größte und wichtigste Zentrum der Herstellung solcher Objekte war im späten 16. und im 17. Jahrhundert Augsburg. Automaten in Schiffform sind vor allem aus der Werkstatt des Hans Schlottheim überliefert; so fertigte er beispielsweise die berühmte Uhr Karls V. in Form eines Dreimasters. An seinen Arbeiten orientierte sich wohl auch der aus Lübeck stammende, in Augsburg tätige Goldschmied Joachim Fries (auch Friss; 1579-1620), mit dessen Initialen die hier präsentierte Gondel an der vorderen Innenseite signiert ist.
Der Gondelautomat ist konkret 1750 im Inventar der kaiserlichen Schatzkammer in Wien nachweisbar und kam möglicherweise erst später in den Bestand der Ambraser Sammlung.
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