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Unter den in der Ambraser Kunst- und Wunderkammer heute noch erhaltenen Schätzen befindet sich ein ganz besonders närrisches Stück: Der Ambraser Narrenteller. Der um 1528 entstandene bemalte Holzteller ist ein erstaunliches Dokument der Fasnacht des frühen 16. Jahrhunderts und in der bildenden Kunst ein wahres Unikat!
Der leidenschaftliche Sammler Erzherzog Ferdinand II. ließ sich deshalb auch dieses besondere Objekt nicht entgehen. Er erwarb den Narrenteller 1577 von Hannibal Graf zu Hohenems, um diesen nach Schloss Ambras zu bringen und ihn vermutlich seiner »Liebsten« Philippine Welser zu schenken.
Ein närrisches Filmprojekt
Woher kam aber die Idee zu dem außergewöhnlichen Werk? Wer gab den Teller in Auftrag? Und in welchem Umfeld ist dieser entstanden? Prof. Dr. Werner Mezger, deutscher Germanist und Volkskundler, produzierte mit hochauflösenden Aufnahmen des KHM-Museumsverbandes den Kurzfilm »Unvernunft wird niemals sterben«.
Darin werden nicht nur alle einzelnen Szenen des Tellers und deren spannende Geschichten im Detail gezeigt, sondern auch genau diese Fragen aufgegriffen. Mit der Sonderpräsentation »Ein Teller voller Narren« wird das einzigartige Stück auf Schloss Ambras Innsbruck anhand dieses Kurzfilms sowie einer digitalen und interaktiven Präsentation von 30.03. bis 31.10.2023 zusätzlich in Szene gesetzt.
Der Teller im Detail
Auf den ersten Blick ein wirres Durcheinander aus fast 60 Figuren und zahlreichen Szenen stellen sich bei genauerer Betrachtung ein ausgeklügeltes System sowie präzise durchdachte Zusammenhänge der malerischen Gestaltung heraus.
Beim Blick auf den Tellerboden lässt sich im Vordergrund eine Frau, die sogenannte Narrenmutter, mit einem Eselsohr-Diadem auf dem Kopf und einer Kette mit einem goldenen Narrenkopf-Anhänger um den Hals erkennen. Um sie herum scharen sich ihre sieben Söhne, allesamt Narren mit ihrer eigenen Geschichte. Die Alltagsszenen im Hintergrund zeigen zudem den Umgang mit einer Welt voller Narren. Die Mühle beispielsweise galt als Symbol für die Vernichtung des Alten und dessen anschließende Wiedergeburt – wie auch das Mehlsieb des Müllers mit den drei Narrenschellen als Inhalt verdeutlicht.
Die Narrheit ist unsterblich
Die acht den Tellerrand umlaufenden Szenen beschäftigen sich mit dem Problem, ob und wie die Narrheit aus der Welt zu schaffen sei. Allerdings bieten weder drastische Maßnahmen wie Kopfoperationen oder Aushobeln noch Waschen oder Fesseln Abhilfe. Nach sieben vergeblichen Versuchen die Narrheit zu vertreiben, wird diese in der achten Szene neu ausgesät und dem Narren wachsen doch nur wieder Eselsohren. Die Narrheit ist somit nicht auszurotten – je mehr man es versucht, umso mehr von ihr wird geboren.
Besichtigen Sie die Sonderpräsentation »Ein Teller voller Narren« von 30.03. bis 31.10.2023 täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr auf Schloss Ambras Innsbruck!
Ein Teller voller Narren
Schloss Ambras Innsbruck Schlossstraße 20 6020 Innsbruck
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